Was passiert da gerade mit dem Wald?

In Deutschland sollen statt Monokulturen mehr artenreiche und naturnahe Wälder entstehen. Trockenheit, Brände, der Borkenkäfer und Stürme machen den Wäldern zu schaffen. 2018 brannten 2.300 Hektar Wald ab, etwa elf Millionen Festmeter Holz wurden von Borkenkäfern befallen. Vor allem monokulturelle Baumbestände, die über die letzten Jahrzehnte gepflanzt wurden, sind besonders betroffen. 

Dabei denken wir vor allem an die verheerenden Stürme Kyrill in 2007 und Frederike in 2018 zurück, bei denen mehr als 46 Millionen Festmeter Wald, vor allem in Monokulturen, verloren gingen. Aber auch außergewöhnliche Trockenheiten, wie die der letzten zwei Jahre oder lange Frostperioden, sowie Überschwemmungen gehören dazu.

Durch den Klimawandel müssen wir damit rechnen, dass auch dieses in Zukunft häufiger und intensiver geschieht. Den Wald und die Forstwirtschaft stellt das vor besondere Herausforderungen. Am gravierendsten ist die Schnelligkeit, mit der sich dieser Wandel vollzieht. Zwar besitzen der Wald und die Bäume ein gewisses Anpassungsvermögen, doch können sie sich nicht so schnell anpassen, wie sich der Wandel momentan vollzieht und haben daher mit vielen Problemen zu kämpfen.

Um die Wälder für die zukünftigen Gegebenheiten anzupassen, ist es wichtig, standortgerechte und strukturreiche Mischwälder zu pflanzen. Im Gegensatz zu Monokulturen können sich Mischwälder nämlich besser an Umweltveränderungen und Risiken, wie Stürme, Schädlinge und Krankheiten anpassen und sind insgesamt klimastabiler.

Klimawandel, Waldsterben, Trockenheit, Borkenkäfer, Aufforstung

Lange Trockenperioden und die Fahrlässigkeit Einzelner sind die Hauptursachen. Auch die Zahl der Waldbrände ist gestiegen. 1.708, das ist der höch-ste Wert seit 15 Jahren. 2019 war noch schlimmer, bis August brannten 2.000 ha Wald und Vegetation, allein in Mecklenburg-Vorpommern fielen rund 1.200 ha den Flammen zum Opfer. Offizielle Zahlen gibt es noch nicht.

Auch hier kommt der Fakt zum Tragen, dass die jahrelange Monokulturwirtschaft der Fichte jetzt schwerwiegende Konsequenzen hat. Die Bäume sind durch Trockenheit und den Borkenkäfer geschwächt und werden oft gerodet. Dabei bleiben viel Durchforstungsreste im Wald zurück, welche wie ein natürlicher Brandbeschleuniger wirken. Ein Mischwald hingegen, der insgesamt einen höheren Biomasseanteil besitzt als eine Fichten-Monokultur, brennt nicht so schnell. Das liegt vor allem daran, dass er mehr Wasser speichern kann, er kühler ist und Laub ist im Gegenteil zu Nadelstreu nur kurz brennbar.

Waldbrände, Klimawandel, Trockenheit, Waldsterben

Lange Zeit galt die Fichte als der Brotbaum der Forstwirtschaft, sie ist aufgrund ihrer guten technischen Eigenschaften vor allem im Bausektor besonders gut einsetzbar. Außerdem hat die Fichte eine hervorragende Öko- und CO2-Bilanz, denn im Bau verwendetes Fichtenholz bindet über Jahrzehnte Kohlenstoff.

Doch Stürme, Trockenheit und der Borkenkäfer haben der Fichte in den letzten Jahren besonders stark zugesetzt, auch deswegen weil sie oft in Monokulturen gepflanzt wurde und deswegen besonders anfällig für Stürme oder den Borkenkäfer ist. Doch die Fichte hat aktuell einen Anteil von 25% des Waldes und ist deswegen zurzeit noch besonders wichtig für die Wertschöpfung der Forst- und Holzwirtschaft.

In Deutschland wird er oft auch Buchdrucker genannt, weil seine Fraßspuren unter der Rinde aussehen wie eine bedrucktes Buch. Im Frühling legen die Weibchen 30-100 Eier in die Fichte. Die geschlüpften Larven fressen sich in den Saftstrom des Baumes und unterbrechen diesen, so dass der Baum abstirbt. Meist besonders schlimm fällt das aus, wenn es auch noch sehr trocken ist. Dann fehlt dem Baum Flüssigkeit um Harze und Abwehrstoffe zu bilden, um sich gegen den Käfer zu wehren. Ein einzelnes Borkenkäferweibchen kann auf Grund ihrer hohen Reproduktionsrate bis zu 100.000 Nachkommen pro Jahr zeugen.

Borkenkäfer, Waldsterben durch Waldschädling